2022

Nach zwei Jahren erzwungener Pause konnte Pierre-Alain Chamot (Violine, WDR Sinfonieorchester) endlich wieder unsere Partner des Orchestre Symphonique Kimbanguiste (OSK) treffen und mit Ihnen musizieren und arbeiten.

Es war auch die erste Reise seit der Fertigstellung der Musikschule; alle Erwartungen wurden übertroffen: drei große Proberäume, zahlreiche großzügige Unterrichtszimmer und Übezellen für einzelne Musiker*innen ermöglichen eine ganz andere Qualität der Arbeit. Die Musiker*innen können endlich abgeschirmt vom Lärm der Stadt in Ruhe üben und proben; diesen Fortschritt kann man nicht hoch genug schätzen.

Endlich kann das Orchester in einem geschützten Raum proben.

Der aktuelle Anlass für die Reise ist die Vorbereitung eines Gastkonzertes des OSK in der Philharmonie in Paris am 11. Juni dieses Jahres; das Orchester wurde dort eingeladen, im Rahmen eines „Afrikanisches Wochenendes“ zwei eigene Stücke vorzustellen und die “Waisenhausmesse” von W.-A. Mozart mit dem Chor des „Orchestre de Paris“ aufzuführen. Das ist eine großartige Gelegenheit für das OSK und wird einer ihrer bisher prominentesten Auftritten werden.

Armand Diangienda, Gründer und Dirigent des OSK, freut sich sehr darüber, dass Pierre-Alain Chamot mit den Musiker*innen den speziellen Stil der Vokalwerke von Mozart erarbeitete; im Gegenzug konnte Chamot den Proben für die beiden Werke von Héritier Mayimbi Mbuangi (Konzertmeister des OSK) und Armand Diangienda beiwohnen, die eine reizvolle Mischung aus sinfonischer Musik und kongolesischen Melodien anbieten; da war er der Lernende, und staunte über die Fähigkeit der Musiker*innen komplizierte Rhythmen völlig selbstverständlich vorzutragen.

Nach einer Probe mit dem Damenensemble

Zur Grundidee des Musikschulgebäudes gehörte von Anfang an die Möglichkeit, Gastdozent*innen unterbringen zu können. Pierre-Alain Chamot hatte die Ehre, der erste Gast zu sein, und genoss hier eine fantastische Gastfreundschaft. Auch der praktische Aspekt war mehr als überzeugend: jede Stunde des Aufenthaltes konnte für das Unterrichten und Proben genutzt werden, und auch die abendlichen Proben des Orchesters gehören in voller Länge dazu.

Auch für Kammermusik ist reichlich Platz

Dieser Aufenthalt hat bestätigt, dass die Zusammenarbeit mit dem OSK nicht nur im Moment sinnvoll und fruchtbar ist, sondern auch eine Langzeitwirkung entfaltet und auf die Zukunft ausgerichtet werden sollte. Die nächsten Reisen werden schon angedacht, in größeren Delegationen, um nach und nach möglichst alle Orchesterinstrumentalist*innen und auch die Chorsänger*innen mit Unterricht zu versorgen. Ein weiterer Schwerpunkt sollte aber die Instrumentenpflege und -reparatur bleiben, die hier sehr kompliziert und schwierig bleibt. Auch dieses Mal konnte ich wieder viele Spenden mitbringen, Instrumente, Zubehör, einzelne Bauteile und Verbrauchsmaterial wie Kolophonium oder Blätter und Rohre für die Holzbläser.